Wenn durch menschliches Verschulden
ein Geschöpf geriet in Not
und ein qualvoll Leiden, Dulden,
einem wunden Wilde droht,
wenn des Geistes hohe Stufe
und des Menschen Kunst nicht reicht,
folgt der Hund dem bangen Rufe,
seine Nase schafft es leicht!
Die Ansprache des Prüfungsleiters Maik Härter zur Begrüßung der Gespanne am 29. August 2020 folgte diesem wohlbekannten Gedicht.
Er beschrieb sehr deutlich, warum leistungsfähige Hunde für die Jagd unabdingbar sind und er ging sehr eindringlich darauf ein, dass die eingesetzten Hunde nicht nur über einen sehr starken Finderwillen, sondern auch über eine entsprechende Wildschärfe verfügen müssen, um am Ende der oft mühsamen Schweißarbeit auch nicht verendetes Wild, das noch auf den Läufen ist, zur Strecke zu bringen.
Eindringlich ermahnte er die Hundeführer, auch auf einer VSwP oder VFSP erfolgreich geführte Hunde nur dann in der Praxis einzusetzen, wenn die Eigenschaften des Hundes auch ein erfolgreiches Ende der Schweißarbeit ermöglichen!
Entsprechend der Prüfungsordnungen des JGHV erfolgte die Ausschreibung der Prüfung termingerecht zu einem Zeitpunkt, an welchem unklar war, ob sie pandemiebedingt überhaupt stattfinden kann.
Ein Hygieneplan wurde unter Berücksichtigung der Auflagen erstellt, die Abläufe der Prüfung mussten entsprechend geplant und koordiniert werden.
Dies stellte das Team um Maik Härter vor eine zusätzliche Herausforderung- zusätzlich zu der dieses Jahr sehr hohen Meldezahl an Gespannen.
Um dem Ziel der LG Sachsen-Anhalt im VDW nach Möglichkeit allen Interessierten einen Prüfungsplatz zur Verfügung zu stellen und um keinem Hundeführer eine Absage zu erteilen (dies gilt insbesondere auch für die Vereinsprüfungen des VDW) wurde eine Rückfrage beim Stammbuchamt zur maximal zugelassenen Anzahl an Hunden auf VswPen in Verbindung mit einer VFSP gestellt.
Insgesamt wurden 24 Hunde aus 7 verschiedenen Rassen gemeldet:
20 x Sw (15x20h/5x40h), davon erschienen 19 zur Prüfung, 1 Gespann konnte die Prüfung nicht bestehen. 4 Gespanne stellten sich der FS (3x20h/1x40h); 3 erschienen.
Die Fährten wurden am Donnerstag den 27.08 bzw. Freitag den 28.08 in abwechslungsreichen Nadel- und Laubholzbeständen verschiedensten Alters mit Rotwildschweiß getupft, bzw. Rotwildschalen getreten.
Die Waldbilder sind geprägt durch Borkenkäfer- und Windwurfkalamitäten. Während des Fährtenlegens war es warm und trocken, seit Wochen hatte es nicht geregnet, von Donnerstag auf Freitag fielen etwa 4 Liter Niederschlag.
Der Unterwuchs in dem Prüfungsgelände besteht aus Moosen, Kräutern, Gras, Sträuchern und Junganpflanzungen in großen mit Wiesen und Gewässern durchsetzten zusammenhängenden Waldgebieten.
Das sehr gute Schalenwildvorkommen (Rot-, Schwarz-, Muffel- und Rehwild) stellt ein optimales Revier für Hundeprüfungen aller Art dar.
Die Fährten verliefen durch Baumbestände verschiedenen Alters, der Bewuchs reichte von blanker Nadelstreu (tlw. Laubstreu) über Moos, Gras, Himbeere, Brombeere sowie anderen Krautbewuchs.
Eine solch große Prüfung verlangt auch eine entsprechend hohe Anzahl von Richtern:
20 notwendige und auch anwesende Richter mit dem Zusatz Sw aus 12 verschiedenen dem JGHV angeschlossenen Mitgliedsvereinen konnten frühzeitig gewonnen und verpflichtet werden.
Eine besondere Anerkennung an den mit 81 Jahren dienstältesten Richter Heinrich Püst (Richternummer 2316-0001, also ein Richter der ersten Stunde) wurde schon in der Ansprache ausgesprochen und ihm wurde für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit zum Wohle des Jagdgebrauchshundes gedankt.
Am Prüfungstag war das Wetter sonnig und teilweise bedeckt bei ca. 13°C Temperatur. Der Boden war durchweg trocken.
„Nach der Prüfung ist vor der Prüfung“: Den Gedanken zum Jahreswechsel 2020/2021 von Karl Walch folgend, in welchem er die konsequente Abrichtung und Führung von Jagdgebrauchshunden als oberstes Ziel fordert- denn für alles andere hat unser Wild kein Verständnis: „Für schlecht abgeführte Hunde hat unser Wild kein Verständnis – „Könner“ sind gefragt!“ wurden im Anschluss der Prüfung am späten Nachmittag und auch am darauffolgenden Tag (Sonntag) Übungsmöglichkeiten für die weitangereisten Teilnehmer im Revier Hayn zur Vorbereitung auf EPB/GP angeboten.
Die Hundearbeit (Ausbildung und Prüfung brauchbarer und leistungsstarker Hunde aller Rassen) genießt in der LG Sachsen-Anhalt im VDW oberste Priorität: Optimale Revierverhältnisse für die facettenreiche Ausbildung von Jagdgebrauchshunden werden zur Verfügung gestellt und die Gespanne betreut.
Ein nochmaliger herzlicher Dank an die Bereitschaft der vielen Richter für die Unterstützung an dieser Prüfung. Dies ist in Zeiten ausgefallener und nachzuholender Frühjahrsprüfungen und der Einplanung vieler Richter in ihren Vereinen nicht selbstverständlich- wir wissen es sehr zu schätzen!
Vielen Dank auch an die Revierinhaber, das gesamte Organisationsteam und Kathrin Kirchhoff vom Forsthaus Auerberg!
Es bleibt zu hoffen, dass wir die Pandemie in den Griff bekommen und die 15. VSwP wieder unter normalen Bedingungen stattfinden kann!
Ergebnisse:
SW 20h:
Wera vom Wildererstein; DW, SW I (Prüfungssieger 20h SW) Thomas Schwichtenberg
Rufus vom Wildererstein; DW, SW I André Dubetz
Glen vom Schwanseer Teich; DK, SW I Bernd Härter
Lasko vom Jura- Grund; DD, SW I Matthias Reis
Sara von Dreiannen; DW, SW I Edwin Fetscher
Rüdemeisters Ulriko; DW, SW I Frank Sperlich
Dele vom Hof Härter; KT, SW I Mario Bemmann
Xeron vom Wildererstein; DW, SW I Jenny Lützow
Teufel vom Wildererstein; DW, SW II Benjamin Möhring
Edda vom Entenparadies; DW, SW II Ingo Baatz
Snow von Dreiannen; DW, SW II Peter Sand
Lümmel vom Fässlesgrund; DW, SW II Thomas Huber
Saulus von Dreiannen; DW, SW III Volker Hahn
Gordon von der Haburg; DW, SW III Lucas Kienitz
FS 20h:
Brunhild von den Fuchsberglöwen, StRhBr, FS I (Prüfungssieger 20h FS) Heike Schubert
Wertel II vom Wildererstein; DW, FS I Ioannis Ioannidis
Sw 40h:
Vulpes Vilhelm; KT, SW I (Prüfungssieger 40h SW) Gerd Härter
Alwine vom Wisentwald; DW, SW I Ingrid Gerke
Tell vom Wildererstein; DW, SW II Stephanie Kempf
Wanda II vom Wildererstein; DW, SW III Julia Jendrek
Irmgard vom Ebersburger Holz; DW, SW 0 Alexander Geßler
FS 40h:
Antaris vom Lalchower Wald; DL, FS III (Prüfungssieger 40h FS) Reinhold Keller
Alexander Geßler LG 13