Seit 21 Jahren ist Klaus Zellmann (Richternummer: 2200-0003) ohne Unterbrechung bei VSwPen/VFSPen als Sonderrichter Schweiß dabei, in dieser Zeit stellte er sich auch selbst als Führer der DL Hündin Neandertal´s Blanka im Deutsch-Kurzhaar-Verband. Während seiner Verbandsrichterlaufbahn führte er mehrere selbst gezogene Deutsch Langhaar erfolgreich ab. Dies nahm die Landesgruppe 13 im VDW zum Anlass, ihm für seinen langjährigen Einsatz im Jagdgebrauchshundewesen zu danken. Der Landesgruppenvorsitzende Mario Gießler überreichte ihm einen seiner Verbundenheit zur Landesgruppe entsprechend ausgestatteten Geschenkkorb und für seine Frau einen Blumenstrauß als Dankeschön für den jederzeit gewährten „Prüfungsfreigang“, auch zu unterschiedlichsten Prüfungen des VDW. Vielen Dank lieber Klaus für Deine Zeit, Dein faires und korrektes Richten auf Augenhöhe mit allen angetretenen Gespannen sowie Dein kollegiales und stets freundliches Wesen!
Der JGHV beschreibt in der Ordnung für Verbandsschweißprüfungen (VSwPO) und Verbandsfährtenschuhprüfungen (VFsPO) die Bedeutung dieser anspruchsvollen Prüfung folgendermaßen:
Zweck der Verbandsschweißprüfung /Verbandsfährtenschuhprüfung Verbandsschweißprüfungen (VSwP) und Verbandsfährtenschuhprüfungen (VFsP) sollen den Nachsucheneinsatz in der jagdlichen Praxis vorbereiten. Die Anforderungen auf diesen Prüfungen sollen so weit wie möglich die Verhältnisse in der Praxis widerspiegeln. Hund und Führer müssen jeder für sich allein und gemeinsam zeigen, dass sie hinreichend mit den bei einer Nachsuche auftretenden Schwierigkeiten vertraut sind und mit den der Praxis nachempfundenen Problemen im Prüfungsbetrieb umgehen können. Ein erworbenes Leistungszeichen (Sw/Fs) soll das in die Prüfung gesetzte Vertrauen der Öffentlichkeit rechtfertigen.
Die Schweißprüfung auf dem Auerberg entwickelte sich die letzten Jahre kontinuierlich zu einer zwischenzeitlich schon institutionellen Einrichtung mit festem Termin im jährlichen Kalender. Auch deshalb wurde wegen der ständig zunehmenden Meldezahlen eine zusätzliche VSwP/VFsP beim JGHV angemeldet. Dass dies die richtige Entscheidung war, zeigte sich schon frühzeitig vor Meldeschluss: Es gingen 24 Nennungen ein, von denen dann 22 Gespanne aus den Lagern der Erd-, Stöber-, Vorstehhunde und Bracken zur Prüfung erschienen. Durch diese pragmatische Entscheidung und der sehr guten Kontakte zu vielen erfahrenen Sonderrichtern SW musste keinem Gespann abgesagt werden, wie es die Jahre zuvor leider schon aufgrund der Begrenzung durch die Prüfungsordnung notwendig war.
Die VSwP/VFsP findet traditionell in Hayn auf dem Auerberg im Revier der Gräflich Ortenburg´schen Forstverwaltung des Grafen Rupprecht Graf zu Ortenburg statt. Der Forstbetrieb Hayn mit Sitz in Harzgerode OT Straßberg, bewirtschaftet mehrere tausend Hektar Wald. Das Revier wurde in den letzten Jahren mehrfach durch Stürme und Borkenkäferkalamitäten stark beeinflusst. Die ehemals geschlossenen alten Fichtenbestände sind zum größten Teil verschwunden, große Kahlflächen, Wiederaufforstungen, Dickungen und Stangenhölzer charakterisieren inzwischen das Landschaftsbild. Einzelne Struktur- und artenreiche Buchenalthölzer sowie Fichtenbestände mittleren Alters sind aber noch vorhanden. Aufgrund der angesprochenen waldbaulichen Veränderungen war es auch dieses Jahr notwendig geworden, dass eine Richtergruppe, geführt vom stellvertretenden Prüfungswart der Landesgruppe Sachsen- Anhalt, Bernd Apel, in dessen jagdliches Betreuungsrevier ausgewichen ist. Der Forstbetrieb Morungen, dessen Eigentümer Ludolf Freiherr von Oldershausen sein Revier uneigennützig für sehr viele Hundeprüfungen dem Verein für Deutsche Wachtelhunde LG Sachsen- Anhalt zur Verfügung stellt, liegt etwa 30 Autominuten entfernt vom Suchenlokal. Die waldbaulichen Verhältnisse, Standortsverhältnisse und Zusammensetzungen der vorkommenden Baumarten sind mit denen im Revier Hayn des Grafen Ortenburg vergleichbar. Das Revier Morungen war in den letzten Jahren ebenfalls stark von Stürmen und Borkenkäferkalamitäten betroffen und verfügt über einen sehr guten Bestand von Rot-, Schwarz- und Rehwild.
Die Fährten wurden daher in den verbliebenen geschlossenen Waldkomplexen, teilweise entlang von Kahlflächen, durch Baumbestände unterschiedlichen Alters gelegt. Buchenalthölzer mit reichlich Naturverjüngung, Buchenstangenhölzer und Buchendickungen standen zur Verfügung. Das sehr gute Vorkommen von Rot-, Schwarz- und Rehwild stellt ein sehr anspruchsvolles Revier für Hundeprüfungen aller Art dar.
Die Fährten zur Verbandsschweißprüfung bzw. Verbandsfährtenschuhprüfung wurden am Mittwoch, 21.08.2024, Donnerstag, 22.08.2024 bzw. Freitag, 23.08.2024, vorbereitet. Die Fährtenleger und Richteranwärter trafen sich hierzu jeweils am Forstbetrieb der Gräflich Ortenburg´schen Forstverwaltung. Entsprechend der vorangegangenen Ausschreibung der VSwP/VFsP wurden die Fährten mit Rotwildschweiß im Tupfverfahren hergestellt bzw. mit Rotwildschalen getreten. Das Wetter an den Prüfungstagen selbst sowie schon mehrere Tage zuvor war sonnig mit leichtem Wind bei 20-25°C. Bodenfeuchtigkeit war nicht vorhanden, es hatte längere Zeit nicht geregnet. Vorteilhaft war an diesen Prämissen, dass es in diesem Jahr während der Vorbereitungs- und Prüfungstage keine Pilze und somit keine Waldbesucher gab, welche die Arbeiten zusätzlich erschwert hätten. Begünstigt durch den fehlenden Niederschlag wurde es den Hundeführern auch erleichtert, Schweiß zu melden- welcher die Jahre zuvor vom Regen weggespült wurde.
Nahe der bedeutenden Fachwerkstadt Stolberg liegt der 580m hohe „Große Auerberg“. Sein Gipfel wird von einem der bedeutendsten technischen Bauwerke des 19. Jahrhunderts, dem „Josephskreuz“, dem größten eisernen Doppelkreuz der Welt gekrönt. Dieses beliebte Wander- und Ausflugsziel überragt weithin sichtbar den Wald und dient als Aussichtsturm, der einem bei guter Sicht einen Blick bis zum großen Inselberg, den Magdeburger Domtürmen oder dem Brocken gewährt. Wie schon die Jahre zuvor traf sich die Prüfungsgesellschaft am Prüfungstag nach der Anmeldung der Gespanne bei der Suchenleitung zur offiziellen Begrüßung und der Richterbesprechung durch den Prüfungsleiter Maik Härter auf dem Parkplatz am Josephskreuz, wo auch die Prüfung durch eine Bläsergruppe eröffnet wurde. Nach dem Verlesen der gelosten Fährten und Einteilen der Gruppen setzte sich die Korona ruhig und koordiniert in die jeweiligen Revierteile.
Vielen Dank an die Richter und Richteranwärter Jan Ixfeld, Frank Göbel, Klaus Zellmann, Dieter Juch, Dr. Peter Schunk, Marita Arens, Eckehard Knöfler, Stephanie Kempf (RAN), Matthias Reis, René Pöge, Roy Langhof, Uwe Hoppstock, Bernd Apel, Gerhard Neuburger, Stefan Förster, Martin Lau (RAN), Mario Gießler, Ernst Döpp, Gebhard Späth, Edwin Fetscher und Alexander Geßler für das Legen der Fährten und das kameradschaftliche Richten!
Ein weiterer Dank der Landesgruppe richtet sich wieder an die Firma Krüdener und Michael Angermann, welche wie schon die Jahre zuvor für die Suchensiegergespanne der Prüfung wertvolle Sachpreise gestiftet haben. Den Hauptpreis- eine Kruedener Durchgehjacke durfte das Gespann Ulrike Schumann / Dunja II vom Wildererstein mit dem Ergebnis Sw I auf der 40 Stunden Fährte in Empfang nehmen. Aufgrund der großzügigen Hundefutterspende der Firma Hubertus Gold konnte weiterhin jedem erfolgreichen Gespann zusätzlich zu der Urkunde ein Sachpreis überreicht werden- eine sehr nette Geste, für welche wir sehr dankbar sind! Insgesamt konnte die Prüfung mit überzeugenden Ergebnissen abgeschlossen werden:
20h SW 8×1.Preis / 2×2 / 1×3
40h SW 5×1 / 1×3
20h FS 1x1x / 1×3 / 1xFehlsuche
40h FS 2×1
Danke auch an dieser Stelle an die Revierinhaber, allen Richtern und Richteranwärtern, Kathrin Kirchhoff vom Forsthaus Auerberg, Liane Lucas vom Bauernstüb’l Neudorf sowie dem gesamten Team rund um die Prüfung!
Alexander Geßler
Schriftführer LG 13