Glücklicherweise zeichnete es sich schon frühzeitig ab, dass die Infektionszahlen zurückgehen und somit auch die Coronaverordung des Landes Sachsen-Anhalt gelockert wurde. So konnte der „Moderator“ Maik Härter frühzeitig in die Feinplanung dieser wohl einzigartigen Veranstaltung in Deutschland einsteigen, seine Helfer aktivieren und instruieren.
Diese reisten teilweise schon Anfang der Woche an, um nicht nur mit den Hunden, welche im Herbst auf den Prüfungen des VDW vorgestellt werden zu trainieren, sondern auch in die umfangreichen Vorbereitungen des Familientages eingebunden zu werden. Es hatten sich im Laufe der Zeit sehr viele Hundeführer mit ihren Welpen aus allen Lagern des Jagdgebrauchshundewesens angemeldet und es wurde mit einer entsprechend großen Zahl von Teilnehmern gerechnet.
Der Landesgruppenvorsitzende Andreas Drube begrüßte am Morgen des Samstags auf dem öffentlichen Parkplatz auf dem Auerberg „einen großen Kessel Buntes“ in Form von Vorsteh-, Stöber-, Schweiß- und Erdhunden.
Wie schon früher in der samstäglichen Abendshow des DDR- Fernsehens, in der auch viele internationale Stars, wie z. b. Mireille Mathieu, ABBA, Showaddywaddy, aber auch Katja Ebstein auftraten, folgten viele Freunde des Wachtelhundes aus europäischen Ländern der Einladung an einer Veranstaltung einer der aktivsten Landesgruppen im VDW teilzunehmen. Viele Welpeninteressenten kamen als stille Beobachter in den Harz, um sich mit Züchtern zu unterhalten und Junghunde aus vergangenen Würfen anzuschauen.
Die in Summe 223 Teilnehmer aus der Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Dänemark und natürlich aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Gespanne teilten sich auf in:
71 Hunde zum Welpenspieltag, man konnte hier überwiegend Wachtelhunde, aber auch BGS, Teckel, Weimaraner, Kleine Münsterländer, PRT, Deutsch Drahthaar und Deutsch Kurzhaar entdecken. 38 Hunde waren zur EPB- und 11 Hunde zur GP- Vorbereitung angemeldet.
Die Einteilung in die entsprechenden Gruppen und Bekanntgabe der verantwortlichen Betreuer erfolgte in gewohnt zügiger Weise:
Ähnlich der Anstellergruppen auf einer großen Drückjagd setzte sich die Corona diszipliniert in die unterschiedlichsten Revierteile in dem großzügiger Weise von der Ortenburg´schen Forstverwaltung zur Verfügung gestellten Gelände.
Dem sehr guten Verhältnis zu dem Feldpächter Marko Scharfe ist es zu verdanken, dass auch eine große frisch gemähte Wiese für die Welpengruppe genutzt werden konnte. Dieser nahm auch selbst mit seinem jungen BGS teil. Die Welpen wurden nach einer „Kennenlernphase“, während derer alle 71 miteinander auf der Fläche spielen konnten, in 4 Untergruppen aufgeteilt und wurden dann mit den unterschiedlichsten Umweltreizen und Jagdsituationen konfrontiert. Das Sozialverhalten und auch den Umgang untereinander der Welpen zu beobachten war für alle Anwesenden ein äußerst lehrreicher Aspekt. Dies in Kombination mit der Beobachtung der Arbeit im Gatter wird mit Sicherheit die eine oder andere Zucht- oder Kaufentscheidung beeinflussen.
Schon am Freitag konnten die ersten Gespanne im Saugatter in Trautenstein ihre Übungseinheiten absolvieren. Der Flexibilität und Spontanität des Gattermeisters Ralf Zapf ist es zu verdanken, dass allen interessierten Hundeführern unter Beachtung der tierschutzkonformen Regelungen, die ja auf dem Einsatz der Sparring- Sauen liegen, eine Übungsmöglichkeit angeboten werden konnte. Das Saugatter war über alle drei Tage ausgebucht! Dies zeigt das große Interesse der Hundeführer, ihre Jagdhelfer auf die kommende Saison einzuarbeiten und vor allem auch, die Arbeitsweise ihrer vierbeinigen Kameraden entsprechend einschätzen zu können. Auch zeigte sich erneut, dass sowohl die anwesenden Züchter im VDW als auch Welpeninteressenten aufmerksam und interessiert die Arbeiten der Junghunde am Schwarzwild verfolgten. Sei es, um die nächste Verpaarung zu planen oder auch zu entscheiden, aus welchem Zwinger stammend der nächste Welpe einziehen soll.
Das Forsthaus Auerberg offeriert eine ideale, zentrale Anlaufstelle für mitgereiste Familienangehörige und Hundeführer:
Die Aufenthaltsmöglichkeiten unter freiem Himmel, ein Bolzplatz für die etwas größeren, eine von Julia Jendrek organisierte riesige Hüpfburg für die kleineren Mitreisenden, ein „Rummelplatz“ mit Luftgewehrschiessstand, Dosenwurfbude, Sackhüpfbahn, Schnitzeljagd, Schatzsuche und eine zum Campingplatz umfunktionierte direkt am Trauf gelegene Wiese boten allen Teilnehmern abwechslungsreiche und vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten, so dass auch Alle zufriedengestellt werden konnten und am Abend dann müde waren.
Schade war, dass das allseits beliebte Kasperle mit seinem Theater nicht dabei war- eine Bereicherung wäre dieser lustige Schelm ganz sicher gewesen. Vielleicht funktioniert es ja ein anderes Mal, dass er uns seine Possen zum Besten geben kann.
Nach dem inzwischen schon traditionell zu bezeichnenden Kaffee- und Kuchentreffen, das aus Spenden der Teilnehmer reichhaltig bestückt wurde, konnte ein Teil der Teilnehmer zum Saugatter fahren, während andere schon zum gemütlichen Abschnitt übergingen, eine weitere Gruppe dem Angebot eines Ansitzes nachkamen oder eine von Maik Härter geleitete Übungseinheit in Gehorsam und Apport absolvierten.
Die aus Sachspenden von Jagderlebnis Ronny Meineke, Josera und der J.P. Sauer & Sohn GmbH ermöglichte Tombola war ein voller Erfolg. Eine ^überaus nette und dankausdrückende Geste war die Übergabe des Gewinners eines Drückjagdstandes als Hauptpreis an den Feldpächter für die Zurverfügungstellung seines Revieres.
Der Sonntag konnte von den Dagebliebenen für eine Gattereinheit genutzt werden, bevor die teilweise sehr lange Heimfahrt angetreten wurde.
Das Familienwochenende der Landesgruppe 13 war erneut eine gelungene Veranstaltung, auf der wir alle wieder ein Stückchen Normalität genießen durften:
Jeder merkte, wie doch das gemeinsame Üben mit den Hunden, fachliche Gespräche, aber auch genügend Zeit für die Pflege des Brauchtums in den vergangenen Monaten gefehlt hat!
Vielen Dank für die Mühen, die selbstlose Organisation an das Orgateam, Graf von Ortenburg und Marko Scharfe für die Flächen, Kathrin Kirchhoff für das Gelände ihres Ferienheimes und die Bewirtung und natürlich auch der LG 13, welche die Verpflegungskosten aller Teilnehmer übernommen hat!
Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Jahr!
Alexander Geßler LG 13