Wie in den vorangegangen Jahren bot die LG Sachsen-Anhalt auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit an, an einer S-Jagd teilzunehmen, um den Leistungsnachweis nach der PO des VDW (§ 77) abzulegen.
Durch die recht hohe Nachfrage war die angestrebte Teilnehmerzahl schnell erreicht. Einige Hundeführer konnten zu anderen S-Jagden weitervermittelt werden.
Folgende Hunde wurden gemeldet:
12-452 Gin vom Borntal Gerd Kaempfe
11-467 Queen vom Hubertuskopf Sebastian Ballin
13-266 Veli vom Rittergut Wolfgang Rüdiger
13-164 Lando vom Wildererstein Heinrich Isenberg
13-165 Lasko vom Wildererstein André Dubetz
13-368 Tina vom Lonautal Uwe Hoppstock
11-267 Ivo vom Wildererstein Udo Beinhauer
11-459 Glen vom Dolmar Thomas Ellenberger
10-223 Nela von der Klosterwiese Jonas Rabe
13-068 Lauser von Dreiannen Carsten Reitz
12-384 Shira vom Ludwigsstrauch Uwe Hoppstock
13-074 Luna von Dreiannen Werner Schmidt
11-050 Igor von Dreiannen Martin Nolte
12-522 Shira vom Hubertuskopf Peter Hesse
10-361 Pitt von der Nachtweide Ronny Meineke
13-166 Lux vom Wildererstein Robert Willebrand
Anwesende Richter:
Marita Ahrens
Ernst Döpp
Lars Bergquist
Fredrik Andersson
Gerd Härter
Roy Langhof
Heinrich Isenberg
Klaus Schütte
Maik Härter
Karsten Oelze
Stephan Mohnke
Bernd Apel
Andreass Möhring
Die S-Jagden wurden in vier verschiedenen Revieren durchgeführt. An dieser Stelle einen recht herzlichen Dank an Hans Hartung (Rev. Volkersheim), Bernd Apel (Rev. Morungen), dem Knigge´schen Forstbetrieb und der Ortenburg´schen Forstverwaltung. In allen Revieren fanden wir weiträumige Buchen- bzw. Fichtendickungen vor, welche teilweise mit einem dichten Brombeerbewuchs durchzogen waren. Die Hunde hatten es nicht einfach und die Sauen ausreichend Möglichkeiten sich in dichte Partien zurückzuziehen. Die kampferprobten Sauen ließen sich von den Hunden nicht ganz einfach in Bewegung setzen, was wohl auch daran liegt das die Schwarzkittel von Jahr zu Jahr dazulernen und die Hunde immer besser einschätzen können.
Gin vom Borntal, 12-452, Führer: Gerd Kaempfe
Schon beim Angehen verlassen Sauen den abgestellten Bereich. Gin wird in einen Buchendickung geschnallt, sucht diese gründlich ab, kommt auf die etwa 15min alten Schwarzwildfährten und arbeitet diese aus. In einer zweiten Dickung zeigt Gin eine ausgeprägte Stöberarbeit, findet jedoch nur Rehwild. An einer dritten Dickung geschnallt wird diese durchgearbeitet, der Rüde wechselt in einen nicht abgestellten Bereich und findet Wild welches er jagt. Zeitgleich wechseln 2 Stück Schwarzwild aus dem nicht abgestellten Bereich in die Dickung ein. Der Führer kann Gin, durch ein eingesetztes GPS Gerät, vor dem Überqueren einer Straße abfangen. Der Schnee verrät das der Rüde Saufährten ausarbeitet. Leider lässt sich die Arbeit des Rüden nicht zweifelsfrei nachvollziehen um dafür das „S“ zu beantragen.
Queen vom Hubertuskopf, 11-467, Führer: Sebastian Ballin
In einer als Schwarzwildeinstand bekannten Douglasiendickung mit reichlich Brombeere, wird Queen zum Stöbern geschickt. Sie verlässt recht schnell die Dickung und jagt an Rehwild. Später eingesetzte Kontrollhunde bestätigen, dass am heutigen Tage keine Sauen da sind. Die Hündin kann erst nach Ende der Jagd wieder angenommen werden, somit konnte ihr keine zweite Chance gegeben werden.
Veli vom Rittergut, 13-266, Führer: Wolfgang Rüdiger
In einer dichten Buchennaturverjüngungsfläche mit einzelnen Eichen Überhältern geschnallt sucht Veli diese zum Teil ab. Nach einiger Zeit wird sie kurz laut um darauf wieder in einem anderen Dickungsteil zu stöbern. Veli verlässt die Dickung und findet außerhalb ein Stück Rehwild, diese wird zurück in die Dickung gejagt. Zeitgleich stehen 3 Überläufer in einer alten Eichenkrone auf und ziehen langsam in einen Weißbuchenhorst hinein. Während Veli das Stück Rehwild verfolgt kommt sie an die Sauen, gibt dreimal tief laut und kehrt Richtung Führer zurück sucht dann aber weiter außerhalb der Dickung. Eingesetzt Kontrollhunde finden in der Dickung neben den Überläufern noch mindestens zwei Rotten Schwarzwild. An einer zweiten Dickung sucht Veli sofort in die Tiefe, findet Rotwild und jagt dieses in eine Fichtendickung, in der Fichtendickung verstummt der Spurlaut und Veli gibt einige Male heftig Standlaut, dieser verstummt schnell, Veli sucht in anderer Richtung weiter, kommt auf „ihre“ frische Rotwildfährte und arbeitet diese weiter aus. Wenig später macht der zuständige Revierleiter in der Dickung Schwarzwild hoch.
Lando vom Wildererstein, 13-164, Führer: Heinrich Isenberg
Lando wird an einer Fichtendickung zum Stöbern geschnallt, nach gründlicher Suche verlässt der Rüde die Dickung und findet in einem angrenzenden Brombeerverhau eine einzelne Sau. Diese wird vom Rüden hart bedrängt und zum Verlassen des Einstandes gebracht. Bei einem der abgestellten Richter kommt das Stück Schwarzwild genau am Stand vorbei, etwa 2m dahinter der Hund. Der Richter kann beobachten wie Lando aufholt und die Bache (hochbeschlagen!?) zu fassen bekommt, diese wehrt sich heftig doch der Rüde lässt nicht ab. Erst herbeieilende Schützen und Hundeführer können die Situation auflösen.
Leistungszeichen „S“ wurde beantragt
Lasko vom Wildererstein, 13-165, Führer: André Dubetz
Als erster Hund des langen S-Jagd-Wochenendes wurde Lasko an einer großen Fichtendickung zum Stöbern geschnallt. Nach einiger Zeit findet der Rüde gut hörbar Schwarzwild, von einigen Richtern wird beobachtet wie der Rüde das Stück von einer Dickungsseite zur anderen jagt, hier will die Sau den Einstand verlassen bekommt aber Wind von einem vorgestellten Schützen, die Sau wechselt wieder in die Dickung und stellt sich dem Hund. Durch energische Angriffe bringt der Rüde das Stück zum Wiederholten Male in Bewegung. Der Überläufer (50kg)hält es in der Dickung nicht mehr aus und verlässt daraufhin gefolgt vom Hund die Dickung. Am letzten Tag wurde Lasko als Kontrollhund eingesetzt, findet außerhalb des abgestellten Bereiches Schwarzwild, wird geschlagen und muss tierärztlich versorgt werden.
Leistungszeichen „S“ wurde beantragt
Tina vom Lonautal, 13-368, Führer: Uwe Hoppstock
An einem Steilhang der mit dichter Buchenverjüngung bestock ist wird Tina zum Stöbern geschnallt. Die etwa 14ha große Dickung wird planmäßig durchstöbert. Tina jagt ausgiebig Rehwild. Während ihrer Arbeit kommt sie an Schwarzwild welches nur kurz mit laut markiert wird. Vor etwa 2 Wochen hatte die Hündin negative Erfahrung am Schwarzwild gesammelt, diese war anscheinend noch nicht gänzlich verarbeitet.
Ivo vom Wildererstein, 11-267, Führer: Udo Beinhauer
Zuerst wurde Ivo an einer Fichtendickung geschnallt, diese wurde gründlich durchgearbeitet, Rehwild gefunden und gejagt. Die spätere Kontrolle bestätigt das keine Sauen im Einstand waren. Nachdem Ivo wieder bei seinem Führer war wurde er angenommen um die nächste Dickung aufzusuchen, in einer Buchenverjüngung mit einigen Überhältern Eiche findet Ivo Wieder Rehwild und jagt diese. Die letzte Chance an diesem Tag erhält Ivo in einer Buchendickung die mit einzelnen sehr dichten Fichtennaturverjüngungshorsten durchsetzt war. Die Dickung grenzt unmittelbar an eine Straße. Ivo wird direkt an der Straße geschnallt und sucht in einem ruhigen Stil die Dickung ab. Nach etwa 5min ertönt aus der Dickung Standlaut, der sich immer wieder verlagert. Nach weiteren 6min wird es der Rotte zu viel und eine Bache mit 4 Frischlingen verlässt unmittelbar vor dem Rüden die Dickung.
Leistungszeichen „S“ wurde beantragt
Glen vom Dolmar, 11-459, Führer: Thomas Ellenberger
Glen wird an einer Fichtendickung geschnallt und sucht diese mit Passion in die Tiefe gehend ab. Leider sind die Sauen an diesem Tag nicht in ihrem gewohnten Einstand. Nach etwa 1,5h wurde der Rüde angeleint. An einer zweiten Dickung geschnallt zeigt Glen wieder eine in die Tiefe gehende Stöberarbeit. Glen arbeitet in einen etwa 6 Jahre alten, gezäunten, Lärchenbestand hinein. Hier gibt der Rüde Standlaut und verlässt nach einiger Zeit das Gatter. Der Führer ist sich sicher das Glen an Schwarzwild gearbeitet hat. Leider wurde von keinen der abgestellten Richter/Zeugen ein Stück Schwarzwild gesehen. Trotz Schnee konnte die Situation nicht aufgeklärt werden. Nach zwei überzeugenden und weiträumigen Stöberarbeiten verzichtet der Führer auf einen weiteren versuch.
Nela von der Klosterwiese, 10-223,Führer: Jonas Rabe
Der erste Einsatz erfolgt an einem Fichtendickungshang. Nela geht sofort in die Tiefe, findet Rotwild und jagt ausgiebig. Am Zweiten Tag wird die Hündin an einer Buchennaturverjüngungsfläche, welche mit Brombeere durchsetzt ist zum Stöbern geschnallt. Die Hündin findet schnell Schwarzwild, welches sie zum Verlassen der Dickung bringt. In der benachbarten Dickung stellt sich das Stück, nach kurzem Standlaut fasst die Hündin sofort zu und der Überläufer (60kg) verlässt hochflüchtig gefolgt von Nela die Dickung. Überzeugende Arbeit!
Leistungszeichen „S“ wurde beantragt
Lauser von Dreiannen, 13-068, Führer: Carsten Reitz
An einer Douglasiendickung geschnallt findet der Rüde sofort Schwarzwild und bedrängt dieses, kurz darauf klagt der Hund auf, gibt nochmals Standlaut und wird wiederum gut hörbar von einer Sau hart attackiert. Eine Bache verteidigt ihre wenige Tage alten Frischlinge und der Hund muss einiges einstecken. Der Rüde lässt ab und wird unverzüglich vom Führer angeleint. Leider bietet sich an diesem Tag keine zweite Chance.
Shira vom Ludwigsstrauch, 12-384, Führer: Uwe Hoppstock
Die Hündin wird an einer Buchendickung welche mit einzelnen Fichtenhorsten durchsetzt ist zum Stöbern geschickt. Shira findet frische Fährten und jagt auf diesen ausgiebig. Vorgestellte Schützen bestätigen das bereits beim Abstellen eine Rotte Sauen ausgewechselt ist. Am dritten Tag wird Shira in eine Douglasiendickung zum Stöbern geschickt, nach kurzer Suche findet die Hündin Schwarzwild und jagt dieses, Shira jagt eine Bache aus der Dickung, nach einiger Zeit kehrt die Hündin in die Dickung zurück. Shira findet erneut Schwarzwild, das Stück stellt sich und wird von Shira bedrängt, nach einigen Minuten verlässt ein Überläuferkeiler gefolgt von Shira die Dickung. Das Stück kann auf einem Fernwechsel erlegt werden. Der Überläufer wog aufgebrochen 55kg.
Leistungszeichen „S“ wurde beantragt
Luna von Dreiannen, 13-074, Führer: Werner Schmidt
Luna zeigt uns bei verschiedenen Arbeiten eine ausdauernde Stöberarbeit. An der ersten Dickung geschnallt wird diese gründlich abgesucht, bereist beim Abstellen verlassen zwei Überläufer die Dickung, Luna kommt nach 8 minütiger Stöberarbeit auf die frischen Schwarzwildfährten und jagt diesen hinterher. An einer zweiten Dickung findet Luna Rehwild und jagt ausgiebig. Ein Kontrollhund bestätigt das sich kein Schwarzwild in der Dickung befand. Am dritten Tag wird Luna an einer großen Buchenverjüngung geschnallt, schnell findet sie Wild und jagt dieses nicht einsehbar. Nach etwa 45min wird sie beim Einwechseln in ein abseits gelegenes Fichtenstangenholz von einen der abgestellten Richter beobachtet, hier gibt sie energisch Standlaut und jagt ein Stück Schwarzwild (etwa 40kg) aus dem Bestand. Eine Arbeit in einem Stangenholz entspricht nicht den Anforderungen der PO, somit kann für diese Leistung kein LN-S beantragt werden.
Igor von Dreiannen, 11-050, Führer: Martin Nolte
Der Führer kann aus beruflichen Gründen erst am Nachmittag des ersten Tages anreisen. Igor wurde in eine große Mischwalddickung zum Stöbern geschickt, durchsetzt war die Dickung mit einzelnen dichten Brombeerverhauen. Igor nimmt die Dickung sofort an, sucht in die Tiefe, findet ein Stück Rehwild und jagt diese aus dem abgestellten Bereich. Nach etwa 1 Stunde konnte der Führer seinen Hund wieder festmachen. Auf Grund der vorangeschrittenen Zeit konnte Igor keine zweite Dickung angeboten werden.
Shira vom Hubertuskopf, 12-522, Führer: Peter Hesse
In einer etwa 10 ha großen Buchennaturverjüngungsfläche zum Stöbern geschickt, sucht Shira sofort in die tiefe, findet Rehwild und jagt dieses. Als die Hündin am Führer vorbeijagt kann diese abgerufen werden. An einer zweiten Dickung findet Shira einen Fuchs und jagt. Als dritte Dickung stand ein etwa 11ha großer Buchennaturverjüngungshang zur Verfügung. Abgestellte Richter/Zeugen konnten beobachten wie verschiedene Stücken Schwarzwild die Dickung angenommen haben. Shira stöbert den Bereich passioniert durch, nach etwa 10 min gibt die Hündin Spurlaut und jagt einen etwa 25-30kg schweren Frischling aus der Dickung. Die abgestellten Richter/Zeugen können bestätigen das Shira das Stück mehr als einen Kilometer verfolgt bis sie ablässt. Da sich die Arbeit auf einen einzelnen Frischling beschränkte wurde das LN-S nicht beantragt.
Pitt von der Nachtweide, 10-361, Führer: Ronny Meineke
Am dritten Tag wird Pitt als Kontrollhund an einem großen Buchennatürverjüngungskomplex geschnallt. Findet recht schnell Schwarzwild markiert dieses einige Maile mit Laut, und lässt immer wieder ab. Mit einer dazu geschnallten Kopov-Bracke kann die Rotte in Bewegung gebracht werden. Am letzten Tag wird Pitt an einer Douglasiendickung geschnallt, nach gründlicher Suche verlässt der Rüde die Dickung und geht zu einer weiträumigen Stöberarbeit über. In der Douglasiendickung war nachweislich kein Schwarzwild.
Lux vom Wildererstein, 13-166 Führer: Robert Willebrand
Lux wird an einer etwa 7ha großen Nadelholzdickung geschnallt, sucht die gründlich durch und findet in der Tiefe Schwarzwild. Heftiger Stand- und Spurlaut wechseln sich ab, Lux bringt das Stück Schwarzwild in Bewegung, dieses verlässt aber nicht den sicheren Einstand. Unmittelbar vor einem der abgestellten Zeugen stellt Lux den Überläuferkeiler, bedrängt diesen hart, attackiert und wird von der Sau angenommen, klagt auf nimmt aber die Arbeit an der Sau sofort wieder auf. Nach intensiver Arbeit des Rüden verlässt die Sau nach etwa 10min die Dickung.
Leistungszeichen „S“ wurde beantragt
Leider wurden während der S-Jagd drei Hunde (Jasper von Dreiannen / Hatzwatz von Dreiannen/ Lasko vom Wildererstein) geschlagen und mussten tierärztlich versorgt werden.
Maik Härter